Die Reise eines T-Shirt

Fast Fashion: Die Reise eines T-Shirts

Habt ihr euch schon mal gefragt, wie weit euer T-Shirt gereist ist, das ihr gerade tragt? Heute nehmen wir euch mit auf seine lange Reise  – von der Baumwollplantage bis in den Laden. Unterwegs treffen wir Menschen, die an der Herstellung beteiligt sind, erfahren, was Fast Fashion eigentlich bedeutet und warum sie nicht gut für unsere Welt ist.

Erste Station: Die Baumwollernte in Afrika

Unsere Reise beginnt auf einem kleinen Feld in Afrika, wo Jamila und ihre Familie Baumwolle anbauen. „Die Baumwolle braucht viel Wasser und Sonne, damit sie gut wächst“, erzählt Jamila. „Meine ganze Familie hilft mit, die Baumwolle mit der Hand zu pflücken. Das ist harte Arbeit, aber sie bringt uns Geld.“ Doch obwohl Baumwolle ein wichtiger Rohstoff ist, braucht sie sehr viel Wasser – für ein einziges T-Shirt werden etwa 600 Liter benötigt, das sind drei volle Badewannen!

Zweite Station: Die Stoffproduktion in der Türkei

Nach der Ernte wird die Baumwolle in die Türkei geschickt. Dort arbeitet Ali in einer Fabrik, wo die Baumwolle zu Stoffen verarbeitet wird. „Wir spinnen die Baumwolle zu Fäden und weben daraus Stoffe“, erklärt Ali. „Die Arbeit ist anstrengend, aber ich bin froh, dass ich einen Job habe.“ Doch hier gibt es Probleme: Auch bei der Verarbeitung der Baumwolle wird viel Wasser verbraucht und es entstehen oft giftige Abfälle, die der Umwelt schaden.

Dritte Station: Das Färben in China

Der Stoff reist weiter nach China, wo Mei in einer Färberei arbeitet. „Wir färben die Stoffe in vielen bunten Farben“, sagt Mei. „Aber die Chemikalien, die wir verwenden, sind gefährlich. Sie machen die Luft und das Wasser schmutzig.“ Die Arbeitsbedingungen in den Fabriken sind sehr schlecht. Mei und ihre Kolleginnen und Kollegen müssen ohne Schutzkleidung arbeiten und können durch die giftigen Dämpfe krank werden.

Vierte Station: Das Nähen in Bangladesch

Jetzt geht es weiter nach Bangladesch, wo Ayesha in einer Fabrik arbeitet, in der aus dem Stoff das fertige T-Shirt genäht wird. „Wir arbeiten oft bis zu 16 Stunden am Tag“, erzählt Ayesha. „Aber wir verdienen nur wenig Geld, das kaum für Essen und Miete reicht.“ Auch hier sind die Bedingungen in den Fabriken hart, und manchmal können die Kinder der Näherinnen nicht zur Schule gehen, weil das Geld fehlt.

Fünfte Station: Der Verkauf in Europa

Schließlich landet das T-Shirt in einem Laden in Deutschland, wo Maria als Verkäuferin arbeitet. „Viele Menschen kaufen T-Shirts, weil sie billig sind“, sagt Maria. „Oft werden sie aber nicht lange getragen und schnell weggeworfen. Fast die Hälfte der Klamotten, die wir kaufen, werden selten oder nie getragen. Das ist schlecht für die Umwelt.“ Denn die Produktion und der Transport eines T-Shirts hinterlassen viele schädliche Abgase, die zum Klimawandel beitragen.

Was wir tun können

Fast Fashion klingt vielleicht cool, weil man oft und günstig neue Kleidung kaufen kann. Aber diese Mode hat einen hohen Preis für die Menschen, die sie herstellen, und für die Natur. Wir können helfen, indem wir weniger, aber dafür bewusster einkaufen. Fragt im Laden nach fairer Kleidung, die unter besseren Bedingungen hergestellt wurde. Es gibt auch Zeichen, an denen ihr faire Kleidung erkennen könnt, wie den Grünen Knopf.

 

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Jedes T-Shirt, das du kauft, hat eine lange Reise hinter sich. Es ist wichtig, dass wir verstehen, wie unsere Kleidung entsteht und welche Auswirkungen sie auf die Welt hat. Mit ein paar kleinen Schritten können wir alle dazu beitragen, dass Mode fairer und nachhaltiger wird!

 

 

Quellen:
https://www.bmz.de/resource/blob/23302/kinderheft-textil.pdf
https://de.wikipedia.org/wiki/Gr%C3%BCner_Knopf
https://unsplash.com/de/fotos/junge-steht-in-der-nahe-des-docks-lVCHfXn3VME
https://www.wissenmachtklima.de/fast-fashion-slow-fashion/